Wiederholzpräzision

Wiederholpräzision ist ein Fachbegriff aus dem Bereich der Messtechnik, der die Präzision unter Wiederholbedingungen beschreibt. Die Wiederholpräzision ist hierbei das Ausmaß der Übereinstimmung zwischen Ergebnissen unabhängiger Messungen desselben Analyten, die unter beherrschten Bedingungen durchgeführt werden. Im Englischen wird dieser Begriff häufig als „repeatability“ bezeichnet.

Unveränderte Bedingungen beziehen sich hierbei auf identische Messbedingungen, wie zum Beispiel:

  • dasselbe Messverfahren
  • derselbe Prüfer
  • dasselbe Messinstrument
  • derselbe Ort
  • dieselben Bedingungen der Messung
  • die Wiederholung der Messungen innerhalb kurzer Zeitintervalle

Die Wiederholpräzision (repeatability) sagt uns etwas über das Ausmaß der Übereinstimmung der analytischen Ergebnisse einer Reihe wiederholter Experimente während eines kurzen Zeitintervalls. Die Wiederholpräzision ist ein kritischer Parameter, um die Konsistenz und Zuverlässigkeit von Messungen zu gewährleisten. Eine hohe Wiederholpräzision zeigt, dass ein Messsystem stabile und vergleichbare Ergebnisse liefert.

Die Wiederholpräzision wird im Englischen auch als intra-assay precision bezeichnet.

Wiederholpraezision
Wiederholpräzision

Dabei wird die Methode mehrmals am selben Tag vom selben Analysten (Laboranten) durchgeführt (= wiederholte Messungen einer Probe direkt hintereinander), d.h. die Messungen unterliegen sehr ähnlichen Bedingungen.

Die Wiederholpräzision ist Teil der Messsystemanalyse Verfahren 2.

Faktoren, die die Wiederholpräzision beeinflussen

Mehrere Faktoren können die Wiederholpräzision beeinflussen, darunter:

  • Messgerät: Die technische Ausstattung und der Zustand des Messgerätes haben signifikanten Einfluss auf die Präzision. 
  • Bedienperson: Die Erfahrung und die Vorgehensweise des Bedieners spielen ebenfalls eine wichtige Rolle.
  • Umgebungsbedingungen: Temperatur, Feuchtigkeit und Vibrationen können die Genauigkeit der Messungen beeinflussen.
  • Prüfgegenstand: Inhomogenitäten oder Variabilitäten im Prüfling selbst können zu Abweichungen führen.

Messung und Auswertung der Wiederholpräzision

Die Wiederholpräzision wird häufig durch wiederholte Messungen desselben Prüfgegenstandes beurteilt. Statistisch gesehen, wird sie durch den Streuungsparameter der Ergebnisse ausgedrückt, etwa durch die Standardabweichung. Eine niedrige Standardabweichung deutet auf eine hohe Wiederholpräzision hin.

Bedeutung in Normen und Standards

Die Wiederholpräzision ist auch in zahlreichen Qualitätsnormen und -richtlinien verankert. Beispielsweise wird sie in der ISO 5725 („Genauigkeit (Richtigkeit und Präzision) von Messmethoden und Ergebnissen“) und der DIN EN ISO/IEC 17025 („Allgemeine Anforderungen an die Kompetenz von Prüf- und Kalibrierlaboratorien“) thematisiert. Diese Normen bieten einen Rahmen für die Messgenauigkeit und die Bewertung der Wiederholpräzision.

Praxisbeispiele

Ein praktisches Beispiel für die Anwendung der Wiederholpräzision findet sich in der Produktion und Qualitätskontrolle in der Automobilindustrie. Hier werden diverse Bauteile und Materialien regelmäßig gemessen und geprüft, um sicherzustellen, dass sie den hohen Qualitätsstandards entsprechen.

Durch die Überwachung und Sicherstellung einer hohen Wiederholpräzision kann die Konsistenz der Messungen gewährleistet werden, was zu einer verbesserten Produktionsqualität und zur Senkung der Ausschussrate führt.

Ein weiteres Beispiel ist die chemische Analytik, bei der die Wiederholpräzision entscheidend ist, um konsistente und verlässliche Analysenergebnisse zu erhalten. Dies gilt insbesondere bei der Prüfung von Rohstoffen oder beim Monitoring von Produktionsprozessen.

Die Wiederholpräzision ist ein grundlegender Qualitätsparameter, der in der Qualitätstechnik nicht nur die Zuverlässigkeit von Messungen sicherstellt, sondern auch zur allgemeinen Verbesserung der Produktionsqualität beiträgt. Sie stellt sicher, dass Messsysteme und Prüfverfahren konsistente Ergebnisse unter unveränderten Bedingungen liefern, was die Grundlage für fundierte Entscheidungen im Qualitätsmanagement bildet.